Besuch des Brotmuseums und der Wilhelm-Busch-Mühle in Ebergötzen am 27. Oktober 2017

Im Rahmen der Unterrichtseinheit im Sachunterricht „Getreide – Vom Korn zum Brot“ unternahmen die Klassen 3a und 3b mit ihren Klassenlehrerinnen Frau Leser und Frau Schröder-Exner einen Ausflug zum europäischen Brotmuseum und zur Wilhelm-Busch-Mühle in Ebergötzen.

Um 7.45 Uhr starteten wir bei strömendem Regen. Als wir in Ebergötzen angekommen sind, wurde das Wetter deutlich besser: Der Regen verschwand und die Sonne kroch so langsam aber sicher zwischen den dunklen Wolken hervor. Nachdem wir im Brotmuseum freundlich in Empfang genommen und begrüßt worden sind, ging es erst mal in einen Nebenraum, wo die Kinder zur gewohnten Zeit frühstücken konnten. Und schon bald nahm unser Programm seinen Lauf. 

Alle Kinder versammelten sich im großen Hausflur auf der Treppe. Die Bäckerin erklärte den Ablauf und gab eine wissenswerte Einführung zum Thema „Rund um’s Brot“. Die Kinder wurden durch Fragen miteinbezogen und ernteten großes Lob, da sie im Sachunterricht gut aufgepasst hatten und ihr Wissen zeigen konnten. Nun ging es ans Brotbacken. Die Kinder der Klasse 3b blieben versammelt um einen großen Bäckertisch im Flur und die Kinder der Klasse 3a gingen in die Backstube. Unter Anleitung der Bäckerin formten die Kinder ihr eigenes Brot aus Natursauerteig, das dann auf ursprüngliche Art im Holzofen gebacken wurde. Den Kindern war beim Kneten und Formen die Freude ins Gesicht geschrieben. Es entstanden viele besondere Brotunikate: Zöpfe, Brezeln, Igel, Schildkröten, Katzen, Eidechsen, Fische, Sonnenblumen sowie auch Phantasieblumen und -tiere. Während die Brote im großen Ofen waren, ging für unsere Klassen das Programm weiter.

Ein Höhepunkt stellte der Besuch der 200 Jahre alten Bockwindmühle dar. Der Müller zog mit seiner packenden Art die Kinder in seinen Bann, die mucksmäuschenstill der Dinge harrten, die da kommen. Der Müller verstand auf besondere Weise den Kindern bei seiner anschaulichen Führung viel Interessantes zu vermitteln. Gleich zu Beginn jagte er den Kindern und Lehrerinnen einen gehörigen Schrecken ein, indem er hoch in die Luft springend einen unerwarteten lauten Knall verursachte, um zu demonstrieren, wie stabil das alte Eichenholz ist. Mit Spannung und viel Witz führte er die Kinder durch die Mühle und verzapfte einige Späße, wie zum Beispiel seine ehrlich rüber kommende Erklärung der sogenannten „Kinder-Popo-Klatsch-Maschine“. Abschließend stiegen alle vorsichtig über die Treppe hinunter und durften die letzten vier Stufen mit einem sogenannten „Müllersprung“ überspringen, um die Mühle zu verlassen. Danach ging es weiter zur Wassermühle. Dort wurde für die Kinder erlebbar, wie diese alte Mühle funktioniert und wie vermutlich das alte Volkslied „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ entstanden ist. Besonders fasziniert waren die Kinder vom sogenannten „Kleiekotzer“. Frau Leser und Frau Schröder-Exner hatten keine Wahl und wurden vom Müller aufgefordert ihre Hand hinein zu halten. Auch hier versetzte ein lauter Knall alle erneut in Angst und Schrecken – ganz besonders natürlich die Lehrerinnen. Aber: Ende gut, alles gut! Die Finger gingen nicht verloren;-) Bis kurz vor Ende der Führung ließen sich die Kinder in der Wassermühle noch einen echten Bären vom Müller aufbinden und glaubten aufgrund der Erzählungen und des Beweisfotos lange, dass dort tatsächlich die Mausifanten zu Hause sind – Mäuse mit langem Rüssel und großen Ohren…

Im Anschluss daran erwartete die Kinder eine Museumsrallye in Kleingruppen, bei der es viel Wissenswertes rund um das Thema Getreide und Brot im Museum zu erkunden gab. Spannend war die Schätzaufgabe, wie viele Getreidekörner für eine Scheibe Brot nötig sind (ca. 1500 Körner) und was es mit einer „Bäckertaufe“ auf sich hat. Ein sehr informatives Museum mit vielen Getreidesorten aus vielen Ländern dieser Erde und einer großartigen Brotvielfalt von der Steinzeit bis heute. Besonders bestaunt haben die Kinder den alten Steinzeitofen.

Abschließend besuchten wir noch die urige Wilhelm-Busch-Mühle, in der allerhand zu sehen war. In anschaulicher Weise wurde den Kindern erklärt, wie Wilhelm Buschs Max und Moritz - Geschichten entstanden sind. Einige Streiche wurden vorgelesen und die Kinder hörten sehr gespannt und aufmerksam zu. Danach bekamen die Kinder einen Eindruck, wie Mensch und Tier damals unter einem Dach lebten, indem sie durch das Wohnhaus geführt wurden. Spektakulär war die noch funktionierende große Getreidemühle, die viel Lärm erzeugte und das Haus zum Wackeln brachte. Schnell verging die Zeit in Ebergötzen. Gern wären wir noch länger geblieben. Auf der Rückfahrt konnten die Kinder den gut duftenden frisch gebackenen Broten zum Glück gerad so widerstehen und knabberten ihre kleinen Sauerteig-Kunstwerke nicht schon an, bevor wir in Söhrewald angekommen waren.  

 

Wie schon so oft: Ebergötzen ist eine Reise wert. Es war ein sehr schöner Ausflugstag!